Ausstellung und Vernissage: Von Şahmaran und Deqs — Eine Annäherung an kurdische Mythologie und traditionellem Kunsthandwerk
Vom 1. September bis 31. Oktober wird in den Räumen der Wir AG die Ausstellung “Von Şahmaran und Deqs — Eine Annäherung an kurdische Mythologie und traditionellem Kunsthandwerk” der kurdischen Künstlerin Bêrîvan Îbîn zu sehen sein.
Eröffnet wird diese am 1. September um 18 Uhr mit einer Vernissage und anschließendem Künstleringespräch.
Die Ausstellung kann in den Öffnungszeiten von Montag bis Donnerstag, von 11 bis 16 Uhr oder nach Vereinbarung besucht werden.
Zur Ausstellung:
Der erste Teil der Ausstellung handelt von Şahmaran — eine aus der kurdischen Mythologie überlieferte tausendjährige Figur, welche halb Schlange und halb Frau ist. Durch Film und Bildende Kunst werden verschiedene Perspektiven auf Şahmaran eröffnet. Es kommen kurdische Frauen in der Diaspora zu Wort und erzählen über ihre Berührungspunkte mit Şahmaran, über ihre vielfältigen Erscheinungsformen und welche individuelle Bedeutung sie für sie hat. Welche Bedeutung kann Şahmaran darüber hinaus haben? Anhand von Bild soll ihr Symbolcharakter verhandelt werden, der an eine politisch gewaltvolle Praxis erinnert — das “divide et impera“.
Der zweite Teil der Ausstellung handelt von Deqs, das sind kurdische Tätowierungen, die schätzungsweise seit mehreren tausend Jahren in der mesopotamischen Kulturlandschaft — unter anderem in den heutigen Städten Şanlıurfa, Mardin und Diyarbakir — gestochen worden sind. Sowohl Männer als auch Frauen wurden mit den Deqs unter anderem im Gesicht, an den Händen und den Füßen, den Armen, an der Brust und am Rücken tätowiert. Heute gibt es aufgrund religiöser Tabuisierung der Tätowierungen nur noch wenig traditionelle Deq-TrägerInnen in den hiesigen Gebieten. Die Motive sind sehr vielseitig und reichen von Alltagsgegenständen bis zu Himmelskörpern, Tieren und botanischen sowie biologischen Symbolen.
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Der Veranstaltungsort ist barrierearm.